De Eredan.
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Der Schiffbrüchige
Diese Geschichte beginnt weitab vom ganzen Tumult in Gem, auf einem Schiff, das den Ozean durchpflügt und in einen schrecklichen Sturm kam. Die Fracht hätten Gewürze und exotische Spezialitäten oder andere Kostbarkeiten sein können, aber in Wahrheit stand das Schiff nur einer einzigen Person zur Verfügung...
Remy spazierte wie jeden Morgen mit seinem Hund Omega den Strand entlang. Da entdeckt er ein Schiffswrack, dessen von den Wellen angeschwemmte Besatzung tot drum herum liegt. Nur ein einziger scheint das Unglück überlebt zu haben und Remy beeilt sich, den stark verwundeten Schiffbrüchigen nach Hause zu bringen und zu versorgen.
Letzterer erwacht erst einige Tage später während Remy dem Vogt von seiner Entdeckung berichtet. Auf seine Frage hin wo er sich befinde, antwortet der Vogt er sei in der unabhängigen Siedlung von Gardara in den hohen Ländereien des Ostens in den sieben Königreichen. Darauf bejaht er dass sie sich auf Gem befinden, wo sollten sie denn sonst sein.
Der Schiffbrüchige bittet darum, dass der Vogt ihm hilft sich aufzurichten und reicht ihm die Hand. Aber sobald dieser die Geste erwidert, werden die Augen des Vogts komplett silbern.
Kurze Zeit später gleitet Remy leblos zu Boden und der Schiffbrüchige verlässt das Haus gemeinsam mit dem Vogt.
Original-Version: Prologue - Le naufragé
Im Wald
Der Vogt von Gardara starrte mit silbernem Blick auf die tanzenden Flammen. Auf der anderen Seite des Feuers überlegte der Schiffbrüchige, was nun zu tun sei. Von Elysia - eine der einzigen die es je bis nach Gem und anschliessend auch wieder zurück geschafft hatten - weiss er, dass die Ländereien riesig sind, viel grösser als seine Heimat. Aber anders als Zuhause, gibt es hier viele verschiedene Königreiche und auch Gruppierungen, die sich Gilden nennen und viele Freiheiten und Macht haben, die sogar diejenige eines Königreichs übersteigen kann. Zu diesen Gilden gehören Helden mit unglaublichen Kräften und genau das interessiert den Schiffbrüchigen momentan.
Der Vogt erklärt ihm, dass es auf Gem wohl knapp fünfzehn Gilden gebe. Die von hier am nächsten gelegene sei die Herz aus Pflanzensaft Gilde, welche die meisten Monster zusammenschliesst, Schöpfer des Waldes in dem sie auch leben und in welchem sie absolut keine Eindringlinge dulden.
Im Wald Eltarite liegen kleine Totem aus Bernstein, deren tierische Fratzen jeglichem Besucher weismachen sollen, dass dieser ein fremdes Territorium betrete und nun besser umkehre. Aber der Schiffbrüchige achtet nicht weiter darauf. Alles was er will, ist eine Begegnung mit diesen Kreaturen des Waldes.
Endlich zeigt sich ein Lebenszeichen. Die Wächterinnen des Waldrandes konnten diese offensichtlich waghalsigen Eindringlinge nicht weiter gehen lassen und schossen zwei Pfeile vor den Schiffbrüchigen und den Vogt in den Boden. "Der Fisch hat angebissen", murmelte der Schiffbrüchige und ruft in den dunklen Wald, dass er ein Botschafter sei und eine dringende Nachricht für die Gilde der Herzen aus Pflanzensaft habe. Er besteht darauf, diese Nachricht nur einem Mitglied der Gilde zu berichten und die Frauenstimme erwidert, dass er genau dies vor sich habe. Auf seine Beteuerung hin, sie seien nicht bewaffnet und er würde gerne sehen, mit wem er spreche, tritt Melissandre in Begleitung ihres riesigen Wolfes hinter einem Baum hervor und geht langsam auf die Fremdlinge zu bis sie ein Stück vor ihnen stehen bleibt.
"Wo ich her komme, begrüsst man junge Damen mit einem Handkuss. Darf ich?", bat der Schiffbrüchige indem er sich leicht beugte und der Elfine die Hand bot. Melissandre hatte noch nie zuvor einen Handkuss bekommen. Dies schien also die beste Gelegenheit, bei der sie gleichzeitig auch ihre Dominanz über den zugegeben sehr charismatischen Eindringling zu beweisen glaubte.
Als sie ihre Hand in die seine legte, durchströmte sie ein angenehmes Gefühl tiefsten Vertrauens diesem Mann gegenüber. Mit zunehmend silbern werdendem Blick erwiderte sie den Augenkontakt, während sie eine neue, beruhigende Energie durch ihren Körper fliessen spürte. Selbstzufrieden bittet der Schiffbrüchige Zugang zum Wald, den ihm Melissandre - sehr zur Überraschung der anderen, um sie herum versteckten Elfinen - mit der grössten Selbstverständlichkeit gewährt.
Original-Version: Dans le bois
Vendetta
Der Schiffbrüchige schickte Melissandre zum Rat der Gilden, da er sich dadurch einige Informationen erhoffte, die er dringend benötigte. Bei ihrer Rückkehr berichtet sie, dass die gesuchte Person aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Bramamir entkommen sei, aber dass Klementine sie kurz darauf wieder festgenommen habe. Daraufhin wurde die Frau als sehr gefährlich eingestuft und an einen von der Gilde geheim gehaltenen Ort gebracht.
Brodelnd vor Wut beschimpft der Schiffbrüchige die Leute als respektlos und dass sie ja keine Ahnung hätten, wen sie da eingesperrt hielten. Für sie allein habe er den Ozean überquert und werde aus diesem Kontinent des Unheils nicht heimkehren, ohne hier einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Der Vogt soll sich beim Rat der Gilden einschleusen und Melissandre könne in ihre Gilde zurückkehren, er werde die beiden zu gegebener Zeit wieder rufen. Desweilen hatten sie Eltarite dank der Elfine selbst als Fremdlinge heil durchquert und sein nächstes Ziel waren nun die Weissen Inseln. Auf die Frage hin, wen er auf der Reise dorthin wohl antreffen wird, entgegnet ihm Melissandre dass die Runen-Legion an der Grenze zwischen Tantad und den Weissen Inseln sehr aktiv sei. Früher waren sich die beiden Gilden feindlich gesinnt, aber inzwischen scheinen sie ein Bündnis gemacht zu haben und freundschaftlichen Kontakt zu pflegen. Diese Information stimmt ihn zuversichtlich und so teilen sich die drei auf.
Saquinam freut sich, dass er seinen Posten in wenigen Tagen verlassen und nach Hause zurückkehren kann. Er wartet auf die letzte Fracht der Piraten und merkt erst viel zu spät, dass ihm jemand eine mit einem seltsam glühenden Ring besetzte Hand auf die Schulter legt. Der Schiffbrüchige hatte einen neuen Verbündeten gewonnen.
Gelassen plaudernd erkundigt er sich, ob es auf dem einfahrenden Schiff Piraten habe und als Saquinam ihm dies bestätigt, trägt er ihm auf, einen der Piraten in die nahe gelegene Höhle zu führen, wo er auf sie warten werde. Der Vorwand sei egal, er soll einfach sicherstellen, dass sich der Pirat nicht wehren könne.
Watahata hört Saquinam nur mit halbem Ohr zu. Sie hatte die Leitung für diese Fracht nur übernommen, um der Monotonie Bramamirs zu entkommen und einfach mal wieder andere Gesichter zu sehen. Als der Legionär ihr plötzlich in der Höhle sein Messer an die Kehle legte, wusste sie nicht wie ihr geschah und den Mann mit dem langen weissen Haar sehend, der mit ausgestreckter Hand auf sie zukam und meinte, es sei bald vorbei, wollte sie schon magische Blitze von der Höhlendecke regnen lassen. Aber alle Angst und Agressivität versiegte bei der Berührung des Schiffbrüchigen. Dieser bat sie um Hilfe, eine Freundin wiederzufinden und Watahata möchte dem Mann gerne dabei helfen.
Overdose
Saquinam findet sich auf einer gepflasterten Strasse wieder. Er weiss weder wo er ist, noch was geschehen ist. Er entscheidet sich der Strasse entlangzugehen bis ihm ein Ritter auf einem pechschwarzen Pferd entgegenkommt und vor ihm stehen bleibt. Saquinam, der Runen auf der Rüstung des Unbekannten erkennt, will ihn nach dem Weg fragen, aber dieser entgegnet ihm, er komme, um ihn zum Forum zu führen. Da begreift er, wieso er weder Hunger noch Durst verspürte, nicht müde wurde und weshalb die Sonne immer gleich hoch stand: Er war tot.
Beim Ritter handelte es sich um Psykios, Sohn der Psyche, Göttin der irrenden Seelen. Er ritt die Domitia ab, um die verstorbenen Krieger ins Forum zu den Göttern zu führen, wo sie gerichtet werden.
Im Forum angelangt, steht Saquinam vor den Göttern, an die er sein Leben lang nie geglaubt hatte. Sie werfen ihm diesen Unglauben vor und erinnern ihn daran, dass sie über diejenigen wachen, die an sie glauben und das Unglück somit hätten abwenden können.
Sie wollen ihn ins Leben zurückschicken, unter der Bedingung, dass er ihr Sprachrohr zu den Menschen sein soll und diejenigen zum Glauben zurückbringen, die ihn verloren haben.
Saquinam erinnert sich schlussendlich wieder, was geschehen war.
Der Schiffbrüchige war wütend, weil selbst Klementine nicht wusste, wo sich Kiria befand. Nur der Rat der Gilden wisse Bescheid und der sei mit dem Luftschiff vermutlich eine Dreitagesreise von den Weissen Inseln entfernt. Dort mussten sie also hin und der Schiffbrüchige wollte allen zeigen, dass niemand vor seinem Zorn sicher sei.
Er erinnert sich, dass er immer mehr von dieser Magie wollte, die so angenehm durch seinen Körper floss. Er bat den Schiffbrüchigen ständig um mehr, was im Endeffekt zu seinem Ende geführt hat.
Tote gegen Tote
Zejabel hatte sich mit Ishaia und Almaria mehrere Tage in eine Grotte zurückgezogen, aber so lange untätig herumzusitzen und sich verstecken zu müssen, entspricht nicht wirklich seinen Vorstellungen.
Ayept durchstreift mit seinen schlangenköpfigen Kreaturen die Wüste auf der Suche nach Zejabel und kein Reisender überlebt die Begegnung mit dem Gott des Bösen.
Dimizar fädelt mit Seelenfresser und Todesklinge eine Begegnung seiner beiden Feinde ein und wird den Kampf gespannt mitverfolgen.
Todesklinge hat sich des Körpers einer Sterblichen bemächtigt und lässt diese durch die Wüste rennen, solange die Muskeln der Menschenfrau nicht reissen. Sie hat das Glück, genau dann auf Zejabel und sein weibliches Geleit zu treffen, als diese aus ihrer Grotte treten und verpasst Ishaia einen mächtigen Kinnhaken, mit dem Ziel dass die beiden Frauen sich auf ihre Verfolgung machen, was auch gelingt.
Währenddessen hat Ayepts Spürsinn ihn zum alleine gelassenen Nekromanten geführt, der nun für seinen fehlgeschlagenen Auftrag mit dem Leben bezahlen soll. Zejabel meint, er habe diese Grotte nicht zufällig ausgewählt und würde nun gerne die Truppen etwas ausgleichen, worauf die bei einem Hinterhalt verstorbenen Kämpfer ans Tageslicht torkeln. Inzwischen haben Almaria und Ishaia die Frau eingeholt und als sie Todesklinge sehen, merken sie, dass sie dieser in die Falle getappt sind und eilen sogleich zu ihrem Meister zurück.
Seelenfresser soll Acht geben, dass Ayept den Nekromanten nicht umbringt, wenngleich dieser ja theoretisch bereits tot ist. Dimizar hat ihm nämlich eine Existenz voller Seelenpein vorbestimmt.
Utkin und einige andere Dämonen stossen dazu und berichten, dass alles bereit sei, worauf Dimizar zufrieden meint, dieser Gott werde ihm nicht entkommen. Bald werde er eine solche magische Essenz besitzen, dass selbst der Erbe Eredans oder der Drache sich nicht mit ihm werden messen können!
Original-Version: Morts contre Morts
Prophezeiung
Schweissgebadet und schreiend erwachte der Drache aus seinem Alptraum. Er schritt barfuss auf den kalten Steinplatten ans Fenster und atmete die kühle Nachtluft ein, als Kounok an der Tür klopfte. Man hörte seine Schreie jede Nacht seit ihrer Rückkehr und die Leute machten sich Sorgen. Der Drache präzisierte, dass es nicht Nehant sei, der ihn schlecht träumen lasse. Er habe im Äquinoktium Prüfungen erlitten, die selbst den stärksten Menschen verrückt gemacht hätten, und was er der Kaiserin angetan hatte…
Als die Drachenritter und Äquinoktier auf der Terrasse eines Palastturms der Kaiserin gegeneinander kämpften, verlor der Drache durch die Auswirkungen seiner Gefangenschaft und der Wiedervereinigung mit Nehant plötzlich die Beherrschung. Seine Hände schwollen an, sein Oberkörper wude muskulöser und die Züge seines Gesichts erinnerten nun stärker an diejenigen Nehants. Er ging langsam auf die Kaiserin zu, die gerade einen zerstörerischen Zauber sprach, hob sie am Genick in die Höhe und riss ihr den Arm aus. Er warf das leblose Körperglied auf den Boden um nach ihrem Kopf zu greifen, den er ebenso mühelos vom Rumpf trennte, bevor er die Kaiserin übers Geländer auf die Dächer der brennenden Stadt fallen liess.
Letzteres war es, was den Drachen traumatisierte. Kounok meinte, das sei völlig verständlich nach all dem, was er habe erleben müsse und schliesslich hatte er die Grausamkeit anschliessend wieder wett gemacht. Als sie die Warnung von Anryena erhalten hatten, zögerte er keine Sekunde, seiner Magie zu entsagen und sie alle zu retten indem er sie an die Pforte der Götter brachte.
Der Drache bedankt sich bei Kounok für seinen Besuch und meint, dieser habe bestimmt recht und er werde sich wohl wieder fassen, sobald er sich an seinen neuen Zustand gewöhnt habe. Unterdessen brauche er einfach etwas frische Luft.
Es tat gut, wieder Zuhause zu sein und keine Verbindung mehr mit dem grossen Stein-Herz zu haben. Anryena hatte bei seiner Rückkehr offiziell das Amt als “Königin” der Drakonie eingenommen und er würde nun bestimmt eine Zeit lang in der Akademie sein Wissen an die Schüler und Professoren weitergeben.
Während er so durch die schlafenden Strassen der Stadt ging, geschah plötzlich etwas, das ihm schon seit vielen Jahren nicht mehr passiert war. Eine Prophezeiung.
Erst waren es nur verschwommene Formen, aber dann sah er Menschen, Frauen und Männer, die verschieden gekleidet waren: Kotoba, Steinbinder, Herz aus Planzensaft… Er erkannte ihre Gesichter nicht aber sie lächelten alle und schienen offensichtlich sehr zufrieden. Zu Boden lag der Drache in seinem eigenen Blut, in welchem sich der silberne Vollmond spiegelte...
Chronik der Kotoba: Ijin Shisei
Nach dem Verschwinden Sima Qians, führt nun Gakyusha die Chroniken der Kotoba weiter.
Da er mit vielen Mitgliedern der Gilde gut befreundet oder gar verwandt ist, ganz zu schweigen von all den Lehrern und Schülern, die er bereits hatte, entschied er sich, um ein möglichst objektives Bild zu schaffen, als erstes über jemanden zu schreiben, den er weniger gut kennt.
Die Familie Shisei ist weder besonders reich noch besonders mächtig, aber sie hat sich im Laufe der Jahre für ihre Dienste am Kaiserreich und die Fürsorge der tieferen Kasten gegenüber profiliert, was bei der Invasion der Nehantisten eine Revolte der Bevölkerung verhinderte.
Als zweiter Sohn der Familie sollte Ijin als Tsoutai die Familientradition weiterführen. Er wurde im Tempel von Sakoi unterrichtet und machte in der Kampfkunst und der Magie rasch Fortschritte, doch vermochte er es nicht, die Geister zu beherrschen oder sie überhaupt zu schätzen und so musste er seine Zukunft als Tsoutai schweren Herzens aufgeben. Am Tor zum Tempel wartete einer der grössten Dämonenjäger (dessen Name selbst Gakyusha nicht niederschreiben darf) auf den jungen Ijin, um aus ihm einen der gefürchtesten Mitglieder dieser Kaste zu formen.
Nach seiner Ausbildung nahm Ijin seine Aufgabe als Geher an, brach jede Verbindung zur Familie ab und machte aus den Strassen sein Zuhause wie ein Vagabund, um für die Sicherheit des Kaiserreichs alle Monster zu jagen.
Die Leute erzählen die Abenteuer des Mannes, der die Bevölkerung vor den Dämonen schützt, wie Legenden weiter und es hiess sogar, dass er bisher jede seiner Missionen mit vollem Erfolg abgeschlossen habe. Yu Ling vertraute dem Kaiser einst an, die Tätowierungen Ijins stellten seine besiegten Feinde dar, aber in Wahrheit steckt viel mehr dahinter...
An diesem Punkt kommt Kiria ins Spiel, die vom Ozean her kam und aus irgend einem Zufall in einem Hochsicherheitsgefängnis auf den Weissen Inseln gelandet ist. Nach ihrem Ausbruch und der anschliessenden erneuten Festnahme, beschloss der Rat der Gilden, dass die Frau zu gefährlich sei und wandte sich an Gakyusha, um sie in ein anderes Gefängnis zu bringen. Die Dämonenjäger schienen wie für diese Aufgabe geschaffen und man schickte ihm Ijin, der Gakyusha auf dieser Reise eindrucksvoll seine Kräfte bewies.
Er schaffte es jedesmal, Kirias seltsame Magie zu neutralisieren und wann immer der Dämonenjäger seine Magie benutzte, bewegten sich seine Tätowierungen auf seltsame Weise. Aber als Kiria bei der Ankunft einen erneuten Fluchtversuch unternahm, war Ijin so genervt davon, dass er mehr einem Dämon als einem Menschen ähnelte. Er immobilisierte die Ausreisserin mühelos und brachte sie hinein. Als er völlig normal aussehend wieder an Gakyusha herantrat, antwortete er ihm auf dessen Frage, dass die Magie seiner besiegten Feinde in den Linien der Zeichnungen auf seiner Haut zirkulierten und ihm seine Kraft verleihten, die Monster aufzuhalten, welche die Sicherheit des Kaiserreichs gefährdeten.
Darauf konnte der Kaiser nichts entgegnen und er bemerkte, dass schliesslich jeder Dämonenjäger eine solche dunkle Seite habe.
Original-Version: Chroniques de la Kotoba : Ijin Shisei
Die Königin der Monster
Einige Mitglieder der Herzen aus Pflanzensaft haben sich auf einer kleinen Lichtung zu einem Rat zusammengefunden.
Eikytan möchte Melissandres Verschwinden nochmal besprechen. Er möchte die Entschuldigung, dass sie den anderen Waldrand überwacht hat und wieder zurückgekehrt sei, als sie sich versichert hatte dass alles in Ordnung war, in Frage stellen. Aleshane und Koria meinen, sie sähen keinen Grund am Wort eines Gildenmitglieds zu zweifeln, aber Eikytan erklärt, dass Keizan vor einigen Wochen eine seltsame, ihm unbekannte Magie gespürt hat, die den Wald durchquerte. Aleshane hatte nichts vom Fremdling und Melissandres seltsamer Reaktion ihm gegenüber gesagt aber nun plagten sie Gewissensbisse und sie erzählte, was sie an diesem Tag gesehen hatte.
Was die Gruppe und selbst der mächtige Eikytan nicht wusste, ist dass Melissandre die ganze Zeit unter einem nahegelegenen Busch gelegen und zugehört hatte. Sie musste jetzt schnell etwas unternehmen, damit nicht nach dem Schiffbrüchigen gesucht würde, sie muss die Aufmerksamkeit der Herzen aus Pflanzensaft auf etwas anderes lenken.
Sie fragt ein affenähnliches Wesen nach dem Weg zum Gebiet der Kuar, dieses weigert sich aber, weiter als bis zu einem gewissen Punkt mitzukommen. Melissandre schimpft ihn einen Angsthasen, aber auch das kann ihn nicht umstimmen.
Als sie am Fluss angelangt sind, der die Grenze zum Kuargebiet darstellt, lässt Melissandre auch ihren Wolf zurück. Sie springt ins trübe Wasser und schwimmt durch den dreieckigen Eingang in einem Felsen ins Unbekannte. Sie erreicht die Oberfläche mit letzter Kraft und lässt die Luft in ihre brennenden Lungen strömen. Offensichtlich befindet sie sich in einer Art Brunnen und hat nun die steilen Wände hochzuklettern, was mit nassen Händen nicht allzu einfach geht.
Als sie endlich draussen ist, stellt sie zufrieden fest, dass sie sich genau da befindet, wo sie hin wollte: In die von den Kuar streng bewachte Pyramide, in welcher sie die heilige Maske ihres Königs aufbewahren.
Die Maske roch nach Verwesung, aber von ihr hing ihr gesamter Plan ab. Schon einige Minuten nachdem Melissandre die Maske angezogen hatte, merkte sie, wie die Magie der Maske auf sie wirkte. Als würde sie ihr die Erinnerungen und Kultur der Kuar übertragen.
Sie stellt sich vor einen Überwachungstrupp und verkündet, ihre Königin sei zurückgekehrt, um sie zu führen. Bald darauf steht sie vor dem versammelten Volk und spricht in der Sprache der Kuar zu ihnen, ohne die Sprache jemals gelernt zu haben.
Kuar! Ich bin für euch von der heiligen Pyramide herabgestiegen! Ihr lebt schon seit geraumer Zeit eingesperrt in der Schleife des grünen Flusses. Es wird Zeit, den Fluss zu überqueren und die verlorenen Ländereien zurückzuerobern!
Original-Version: La reine des monstres